Medienwissenschaften RANKEN

 

 

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R A N K E N

1. These: Rankings als fundamentales Schlüsselelement digitaler Medienumgebung

Rankings beeinflussen maßgeblich die Wahrnehmung von Informationen und Produkten im Internet, da sie über die Sichtbarkeit von Inhalten entscheiden. Sie bestimmen die Reihenfolge von Suchergebnissen in Google, beeinflussen in sozialen Medien wie Facebook und Instagram, welche Beiträge die meiste Aufmerksamkeit erhalten, und lenken bei Plattformen wie Amazon Kaufentscheidungen durch Bewertungen und Kaufverhalten. Durch die klare Hierarchie von Inhalten zeigen Rankings ihre Macht, Meinungen zu formen und das Konsumverhalten zu steuern.

2. These:Rankings in sozialen Medien: Antrieb für Performance oder Panoptikum der Selbstüberwachung?

In der Welt der sozialen Medien schaffen Rankings eine doppelte Realität: Zum einen dienen sie als Indikator für die Leistung, indem sie Popularität und Relevanz des Inhalts messen und belohnen. Zum anderen erzeugen sie einen unsichtbaren Druck, der Nutzer in ein Panoptikum der Selbstüberwachung und -zensur zwingt. Die Notwendigkeit, sich in den Rankings zu behaupten, veranlasst Nutzer dazu, Inhalte zu kreieren, die zwar algorithmuskonform sind, jedoch möglicherweise auf Kosten ihrer persönlichen Authentizität gehen. Dieses Spannungsfeld zwischen Sichtbarkeit und Selbstausdruck verdeutlicht die ambivalente Funktion von Rankings, die sowohl kreative Leistungen fördert als auch die individuelle Freiheit einschränken könnte.

3. These:Rankings bedürfen einer kritischen medienwissenschaftlichen Auseinandersetzung

Die Schaffung und Nutzung von Rankings muss kritisch hinterfragt werden, da sie potenziell manipulativ sein können und oft auf intransparenten Algorithmen basieren. Eine reflektierte Auseinandersetzung mit der Methodik und den Konsequenzen von Rankings ist erforderlich, um eine demokratische Medienlandschaft zu fördern und zu erhalten.

Literaturverzeichnis

Andree, M. (2022): Ranken. In: Christians, H., Bickenbach, M., Wegmann, N. [Hrsg.] Historisches Wörterbuch des Mediengebrauchs, Böhlau Verlag, Köln, Bd. 3., S. 333-350.

Diggit Magazine (2018, Oktober 15). Professor Jan Blommaert on Foucault and the internet [Video]. YouTube. https://youtu.be/4ZSPuoLs2HI (Abgerufen am 2023-11-13)

Weiterführende Links

FRANCE 24 English (2019, Mai 1). China ranks ‘good’ and ‘bad’ citizens with ‘social credit’ system https://www.youtube.com/watch?v=NXyzpMDtpSE



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